Entwürfe, die neue Akzente setzen und alter
Substanz mit Respekt begegnen
Preisträger im Wettbewerb um die
Sanierung des Jüdischen Museums
stehen fest
(pia) Im jetzt entschiedenen
Architekturwettbewerb zur Sanierung und
Erweiterung des Jüdischen Museums am
Museumsufer Frankfurt wurden zwei zweite
Preise à 25.000 EURO und ein dritter Preis à
20.000 EURO vergeben. Das Preisgericht
würdigte zudem drei weitere Entwürfe mit
Anerkennungen à 10.000 EURO. Die zweiten Preise erhalten Staab
Architekten GmbH (Berlin) und Töpfer Bertuleit Architekten (Berlin).
Den dritten Preis erhält Gerkan, Marg und Partner (gmp)
Generalplanungsgesellschaft mbH (Berlin). Anerkennungen erhalten
die Büros Sunder-Plasmann Architekten (Kappeln), Diener und Diener
Architekten (Basel) und AFF-Architekten (Berlin).
„Die Wettbewerbsergebnisse sind vielversprechend. Die meisten der
eingereichten Entwürfe sind der Bedeutung der Aufgabe gerecht
geworden – in städtebaulicher, architektonischer und funktionaler
Hinsicht. Speziell die Preisträgerentwürfe zeichnen sich dadurch aus,
dass sie auf ihre jeweils charakteristische Weise einen neuen Akzent
an einer stadtplanerisch bedeutsamen Stelle setzen und dabei
gleichzeitig dem denkmalgeschützten Rothschild-Palais mit Respekt
begegnen“, so Kulturdezernent Felix Semmelroth. Auch Bürgermeister
und Planungsdezernent Olaf Cunitz äußert sich sehr zufrieden: „Der
Wettbewerb hat äußerst vielfältige Ergebnisse hervorgebracht. Mir war
wichtig, dass die ausgewählten Entwürfe die angrenzende Wallanlage
mit einbeziehen und zu einer Aufwertung des öffentlichen Raumes
beitragen. Dadurch ergänzen sich Gebäude und Freiraum, die Qualität
dieses Ortes wird gestärkt. Die Bürger werden zum Verweilen und zum
Besuch des Museums eingeladen.“
„Mich beeindruckt, dass alle drei prämierten Entwürfe mit der neuen
Eingangssituation den zukünftigen Besuchern eine klare Orientierung
bieten. Durch die Sanierung des Gebäudebestandes und die damit
verbundene Neuordnung der Dauerausstellung mit der Einbindung des
Nachlasses der Familie Frank / Elias wird das Museum ein noch
vielseitigerer Ort für die Begegnung mit jüdischer Geschichte und
Gegenwart“, äußert sich Museumsdirektor Raphael Groß. „Jetzt gilt es,
die drei Preisträgerentwürfe so zu überarbeiten, dass zeitnah eine
endgültige Entscheidung getroffen werden kann, welcher Entwurf
realisiert werden soll“, erklärt Kulturdezernent Semmelroth
abschließend.
Das Preisgericht aus Architekten, Stadtplanern sowie Vertretern von
Politik, Kultur und Jüdischer Gemeinde tagte am Dienstag unter
Vorsitz von Max Dudler und beurteilte 19 Entwürfe von international
renommierten Architekten, aber auch hervorragenden jungen Büros.
Die Stadt Frankfurt, Dezernat Kultur und Wissenschaft, legte als
Auslober des Realisierungswettbewerbs bei der Ausschreibung
besonderen Wert auf eine sensible Verknüpfung des Erweiterungsbaus
mit dem denkmalgeschützten klassizistischen Gebäudeensemble.
Außerdem musste die in unmittelbarer Nähe liegende Wallanlage in
die Planung der Gesamtanlage sinnvoll einbezogen werden. Die
Sanierung der Altbauten soll eine Neuordnung der Dauerausstellung
ermöglichen, insbesondere in Hinblick auf eine neue Besucherführung.
Der Eingangsbereich des Museums soll in den Erweiterungsbau verlegt
werden. Zum Raumprogramm des Erweiterungsbaus gehören neben
Flächen für Wechselausstellungen ein Vortragsraum, eine Bibliothek,
ein angeschlossenes Archiv sowie ein Café, ein Museumsshop und
Werkstätten.
Es handelte sich um einen nicht offenen Wettbewerb mit
vorgeschaltetem qualifizierten Auswahlverfahren. Die Beauftragung
wird über ein nachgeschaltetes Verfahren nach der Vergabeordnung
für freiberufliche Dienstleistungen (VOF) an einen der drei Preisträger
erfolgen. Das Wettbewerbsverfahren wurde von der
MuseumsBausteine Frankfurt GmbH im Auftrag der Stadt Frankfurt
durchgeführt und von der Stadtbauplan GmbH, Darmstadt begleitet.
Sämtliche Arbeiten sind vom 6.Dezember bis 17.Januar 2013 zu
besichtigen im Eingangsbereich des Deutschordenshauses
(Erdgeschoss des Kulturamts), Brückenstraße 3-7, Frankfurt am
Main.
Geöffnet ist die Ausstellung von Dienstag bis Freitag von 10 bis 17
Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Montags sowie vom 24.
Dezember bis einschließlich 1. Januar 2013 ist geschlossen.
(Quelle: www.frankfurt.de)